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Bilanzielle Behandlung von Ergebnissen aus Personengesellschaften vor und nach MoPeG

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1. August 2024 (Datum der Veröffentlichung)
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Arbeitskreis „Steuern und Revision“ im Bund der Wirtschaftsakademiker (BWA) veröffentlicht umfassende Analyse zur handelsbilanziellen Behandlung von Ergebnissen aus Personengesellschaften

Der Arbeitskreis „Steuern und Revision“ im Bund der Wirtschaftsakademiker e. V. (BWA) hat unter Mitwirkung des stallmeyer Partners Larsen Lüngen eine detaillierte Untersuchung zur handelsbilanziellen Behandlung von Ergebnissen aus Personengesellschaften veröffentlicht. Diese Analyse befasst sich insbesondere mit den Änderungen durch das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG), das am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist.

Hintergrund und Zielsetzung

Durch das MoPeG wurden die gesetzlichen Regelungen zur Gewinnverwendung und Verbuchung auf den Eigen- bzw. Fremdkapitalkonten nach über 100 Jahren grundlegend modernisiert. Die bisherigen Regelungen zur 4-%-Vorabverzinsung des Kapitalanteils, die Restgewinnverteilung nach Köpfen und das klassenbasierte Entnahmerecht wurden abgeschafft und an die gängige Praxis moderner Gesellschaftsverträge angepasst. Besonders betroffen ist die Rechtsform der GmbH & Co. KG, da die Kapitalkonten durch unterschiedliche Haftungsverpflichtungen der Gesellschaftertypen geprägt sind.

Analyse und Methodik

Die Untersuchung stellt die alten und neuen Regelungen systematisch gegenüber und zeigt die bilanziellen Konsequenzen für Komplementäre und Kommanditisten anhand einer exemplarischen GmbH & Co. KG über sechs Perioden. Dabei wird herausgestellt, dass sich die Kapitalkontenverbuchungen beim Komplementär nach neuem Recht an die des Kommanditisten angleichen. Dies führt insbesondere beim Komplementär zu signifikanten Änderungen in der Kapitalkontenentwicklung, was auch für die OHG von hoher Relevanz ist.

Ergebnisse der Untersuchung

1. Bilanzierung von Beteiligungen im Handelsrecht:

  • Die Beteiligung an der Tochtergesellschaft stellt einen eigenständigen handelsrechtlichen Vermögensgegenstand dar.
  • Die Wertobergrenze wird durch die historischen Anschaffungskosten bestimmt.

2. Ergebnisverteilung nach alter Rechtslage:

  • Gewinnanteile wurden dem Kapitalanteil zugeschrieben, Verlustanteile davon abgeschrieben.
  • Beim Komplementär führte das Entnahmerecht zu einer Umgliederung in das Kapital, wenn es nicht ausgeübt wurde.

3. Ergebnisverteilung nach neuer Rechtslage (MoPeG):

  • Gewinnanteile werden direkt als Verbindlichkeit ausgewiesen, ohne Umgliederung in das Kapital.
  • Verlustanteile werden weiterhin vom Kapitalanteil abgeschrieben.

4. Zahlenbeispiel:

  • Ein detailliertes Zahlenbeispiel zeigt die Auswirkungen der neuen Regelungen auf die Bilanzierung über mehrere Jahre.
  • Die Untersuchung verdeutlicht, dass nach neuem Recht die bilanzielle Behandlung bei Komplementär- und Kommanditist-Obergesellschaft in gleicher Weise erfolgt.

Schlussfolgerung

Die neuen Regelungen des MoPeG vereinfachen die bilanzielle Abbildung der Ergebnisverwendung bei Personengesellschaften und gleichen die Behandlung von Komplementären und Kommanditisten an. Dies führt zu einer klareren und einheitlicheren Bilanzierungspraxis, die den modernen Anforderungen gerecht wird.

Veröffentlichung

Den genannten Fachbeitrag vom Arbeitskreis „Steuern und Revision“ vom Bund der Wirtschaftsakademiker (BWA) finden Sie unter folgenden Links:

Teil 1:
nomos Zeitschrift ZPG Juli-Ausgabe 2024 ab Seite 248
beck-online Zeitschrift ZPG Gewinne und Verluste aus Personengesellschaften in der Handelsbilanz vor und nach MoPeG (Teil I)

Teil 2:
nomos Zeitschrift ZPG August-Ausgabe 2024 ab Seite 289
beck-online Zeitschrift ZPG Gewinne und Verluste aus Personengesellschaften in der Handelsbilanz vor und nach MoPeG (Teil II)

 

Eine Übersicht aller Veröffentlichungen vom Bund der Wirtschaftsakademiker finden Sie unter folgenden Link:
BWA Arbeitskreis „Steuern und Revision“ Veröffentlichungen

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